Restaurierungen / Reparaturen Teil 1:
Im Bau / Restauration in Reihenfolge der Berichte:
- Graupner ASH 26
- Multiplex Kranich 2
Graupner ASH 26:
Im Juli 2013 kaufte ich eine am Rumpf ziemlich ramponierte Graupner ASH 26 und restaurierte sie.
Sie wurde ziemlich schwer, ca. 3500g inklusiv Akku und Motor, und perfekt flog sie auch nicht, im Gegensatz zur gleichen ASH 26 von einem Vereinskammerad, die ich fliegen durfte.
Ein himmelweiter Unterschied.
Also wurde sie verkauft, und im Geiste wollte ich immer wieder eine haben.
Am 01.10.22 war es dann soweit, ich bin die 225km von mir aus ins Spessart gefahren und habe eine restaurierte (Bruch- und Absturtzfreie) ASH 26 abgeholt.
Originalpläne waren auch Dabei.
Der Verkäufer war/ist ein sehr symphatischer Typ, der mich gleich zum Frühstück Eingeladen hat.
Es folgten noch fast 4 Stunden Aufenthalt in denen wir uns Austauschten und ich ihm meine mitgebrachte elektronische SP-Waage zeigte. Folglich haben wir sämtliche Flieger nochmals neu Ausgewogen, und dabei zeigte es sich, er hat alles perfekt gemacht.
Wie meine ASH 26, wie sich später rausstellen sollte.
Danke nochmals Peter.
Etwas war noch zu machen, also wieder eine Todo Liste erstellt:
- Adapter für Regler XT60 auf 4mm Anfertigen
- Beschriften der Servokabel auf Graupner Steckplätze
- Funktionskontrolle sämtlicher Servos und Einstellarbeiten der Ausschläge
- Einbau und Positionierung Empfänger und Vario
- Vermessen der EWD und einstellen auf 1,5°
- Schwerpunktmessung auf elektronischer SP-Waage
- Einkleben Metallschild und Flugnummer,
- Verwiegung einzelner Komponenten
- Erstflug
Sämtliche Arbeiten wurden am 03.10.22 erledigt.
Hier die einzelnen Schritte nach der Vorstellung:
Vorstellung vor dem Bau:
Teil 1, Adapter löten:
Da ja sämtliche Akkus von mir entweder 3,5 oder 4mm Goldkontakte habe, der Regler aber einen XT60 Stecker hatte, musste eine Lösung her.
Die Kabel vom Regler wollte ich nicht kürzen, da sie eh schon ziemlich Kurz waren, also musste ein Adapter her.
Zum Glück schmeiße ich Kleinzeugs nicht weg, also hatte ich noch eine XT60 Buchse über.
Hier die Fotos:
Teil 2, Beschriften der Servokabel, Funktionskontrolle am Sender, einbau Vario, Regler und Empfänger:
Ich habe es mir Angewöhnt meine Servokabel immer mit der Kanalnummer zu Beschriften, da man so Fehler beim Zusammenstecken minimiert.
Nachdem ich im Sender die ASH 26 angelegt habe, ging es dann auch an die Funktionskontrolle und einstellen der richtigen Ausschläge.
Ein Vario von Graupner wurde auch eingebaut, und die Empfängerantennen nach Draußen verlegt.
Teil 3, Vermessen der EWD:
Die EWD (Einstellwinkeldifferenz) beträgt laut Plan 1,5°.
Ich habe eine EWD-Waage von Robart und einen Digitalen Pitch Logger bei dem ich das Digitale Element abbauen kann.
Als erstes wird die Robat Waage an der Fläche befestigt und der Flieger mittels eingebauter Wasserwaage in Position gebracht.
Jetzt zeigt die manuelle Anzeige 0° an, und den digitalen Logger setzen wir oben drauf und Nullen ihn ein.
Jetzt kommt ein sehr wichtiger Teil, der Flieger darf sich nicht mehr bewegen, also darauf achten dass er Standfest ist.
Gegebenenfalls neu Ausrichten und festklemmen.
Bei mir war der Flieger fest, und jetzt wurde die Robartwaage am Höhenleitwerk befestigt.
Wichtig ist, dass sich das Höhenruder nicht bewegen kann, gegebenenfalls mit einer Leiste und zwei Spannklemmen feststellen.
Bei der ASH ist das nicht von Nöten, da durch die "ums Eck Anlenkung" das Höhenruder fest ist.
Auf die manuelle Waage wurde wieder die Digitale gestellt, und sie zeigte 1,5° an.
Zur Sicherheit habe ich die ganzen Vorgänge ein zweites Mal gemacht, mit dem gleichen sehr guten Ergebnis.
Eine kleine Faustregel bei der EWD: je höher die EWD, desto stabiler / zahmer / langsamer wird der Flieger.
Kunstflugmaschinen haben eine EWD von 0° und sind entsprechen heikel zu fliegen, da der Fokus auf Schnelligkeit und wendigkeit liegt.
Ich bevorzuge zahmere Flieger ;-)
Teil 4, Schwerpunktmessung:
Der korrekte Schwerpunt, bei der ASH 26 sind es 75mm, ist wie die richtige EWD immens wichtig für das Flugverhalten.
Dieser und der letzte Schritt sind fast schon eine Gelinggarantie, dass der Erstflug zum Erfolg wird.
Und mit meiner elektronischen SP-Waage wird das Auswiegen ganz Entspannt.
Mit dem Robbe 3s1P 3200er Akku, der 275g wiegt, passt der Schwerpunkt exakt ohne Bleizugabe.
Der Akku wurde bis Anschlag unter das Servobrett geschoben und die 75mm wurden erreicht.
Bei Bedarf kann man den Akku ja etwas vorschieben, wenn man die ASH Kopflastiger will/braucht.
Bei dieser Gelegenheit wurde ein Metallschid mit meinen persönlichen Daten, sowie die persönliche Flugnummer auf das Servobrett geklebt.
Somit sind alle Arbeiten erfolgreich Erledigt, und der Erstflug kann Beginnen.
Wetterbedingt wird er 2023 statt finden.
Teil 5, Verwiegung einzelner Komponenten:
Nachdem die ASH 26 flugbereit ist, hat es mich Interessiert wieviel die einzelnen Komponenten wiegen.
Besonders hat mich Interessiert, ob es einen gravierenden Gewichtsunterschied bei den Flächen gibt.
Im Zuge der Verwiegung wurde auch die Kennung unter die Linke Fläche geklebt.
Vom Rumpf habe ich kein Foto gemacht.
Hier mal die Gewichte im einzelnen:
Rumpf : 1277g
Flächenstab: 195g
Fläche Links : 643g
Fläche Rechts: 635g
Akku : 275g
Total : 3025g
Teil 6, neue Akkus und Verwiegung:
Bei schlechtem Wetter lohnt sich das Basteln bzw. Rumwerkeln an den Modellen.
Ich habe mir zwei zusätzliche Akkus für die ASH 26 gekauft, da man mit einem Akku nicht weit kommt.
Fündig bin ich mit den Carson Hardpack Akkus geworden, da sie ja vom Gewicht und der Kappazität an den Robbe Akku kommen sollten.
Meine favorisierten Gens Ace Akkus gab es leider nicht mehr.
Egal, dass passt auch.
Als erstes wurden die Kabel neu auf 4mm Goldkontakte verlötet, verschrumpft und mit Silikonschlauch gegen Kontakt gesichert.
Danach wurden Akkuanzeiger darauf geklebt und das Ganze verwogen.
Erstaunlich ist, dass es einen Gewichtsunterschied von 10 Gramm gibt.
Egal, das wird dann beim Verwiegen ausgeglichen.
Der Schwerpunkt liegt ja bei 75mm, und beide Akkus sind ohne zusätzliche Bleizugabe bei 74mm.
Ich werde es so lassen, und werde den Erstflug mit dem Robbe Akku machen, der bei SP 75mm liegt.
Dann sehe ich ja, ob ich Blei zugeben muss / den Akku verrücken oder nicht.
Hier mal die Fotos, und wenn es Gesundheitlich wie Wettermäßig passt, berichte ich vom Erstflug.
Vor Mai wahrscheinlich nicht.
Kranich 2 :
Da es dieses schöne Modell sehr selten gibt, habe ich mich entschlossen einen zweiten Kranich zu Kaufen.
Falls mal mit einem von beiden was ist, so habe ich immer Ersatz.
Einen herzlichen Dank an Timo, der mir den Kranich verkauft hat und es ermöglichen konnte ihn mir zu senden, da knapp über 600km etwas zu weit zum Abholen sind.
Der zweite Kranich hat Dank der Top Verpackung die weite Reise unbeschädigt überstanden, und ist am 15.02.2019 bei mir angekommen.
Mit ein Kaufgrund war auch die bis auf Regler bestehende Austattung mit Multiplex Komponenten:
- Motor Multiplex Roxxi C 35-42-06 mit 930KV, 7-15V
- Servos HR und SR: Multiplex Micro digi, Metallgetriebe, 2 Kugellager, Stellkraft bei 4,8V 3,4kg, Haltekraft bei 4,8V 6,0kg
- Servos Querruder und Störklappen: Multiplex Micro 3 BB, Stellkraft bei 4.8V 1,6kg
- Regler YGE 60A 2-6s
- Als Empfänger ist ein Graupner GR-16 bestellt
- Akku wird SLS 3s5000er (Vorgänger flog mit 3s4200 und 120g Blei vorne drin)
Bis auf kleinere Aufhübscharbeiten, Einstellungen, Auswiegen und EWD einstellen dürfte nicht mehr gemacht werden, damit der Kranich wieder in die Lüfte kommt.
- Timo hat den Kranich mit einem SP von 83mm und einer EWD von 1,73Grad geflogen.
Das deckt sich mit meinem MPX Flamingo 2001, den ich elektrifiziert habe , und dort war der optimale SP bei 82mm und die EWD bei 1,72 Grad.
Jetzt geht es los:
- Das Modell wurde als Kranich 2 im Sender angelegt.
(Da hatte ich noch meine Graupner MC20, die ich mittlerweile verkauft habe, da ich mit der MC22s besser zurecht komme)
Motorschalter programmiert und EXPO-Werte eingegeben (QR 40%, HR+SR 30%),
- Phasen auf Knüppleschalter für Störklappen angelegt, und Servosteckplatz über Gebereinstellungen zugeordnet.
- Alle Servos am Empfänger eingesteckt und auf richtige Laufrichtung und Mittigkeit eingestellt.
- Ausschläge für QR und SR eingestellt, da übernehme ich meine Einstellungen vom ehemaligen Flamingo 2001.
QR hat 15mm hoch, und 7mm Runter. SR hat 40mm und HR hat 10mm Ausschlag.
- HR-Aufnahme Aluhülse mit Lager war nur einseitig im Seitenruder verklebt. Mit Epoxy neu verklebt.
- An die SLS 3s5000er Akkus wurden 4mm Goldkontakte gelötet
- Verlängerungskabel für Regler mit 4mm Goldkontakten und Antiblitz verlötet.
- Empfänger in Rumpfmitte platzieren, und Antennen durch Entlüftungskanäle führen und mit Tesa befestigen.
- Probelauf Motor und Test der Bremse
- Auswiegen vom Kranich, mussten 70g Blei vorne rein, nachdem die 120g Blei vom Vorbesitzer entfernt wurden.
Jetzt passt der Schwerpunkt von 83mm.
-Verwiegen der einzelnen Teile: Höhenruder 89g, Flächenstab 150g, Fläche Links 588g, Fläche Rechts 594g, Rumpf incl. Blei und Kabinenhaube 1101g, Akku 353g
- Abfluggewicht von 2875g, ein Top Wert :-)
- Und fast vergessen, dass gesetzliche Alu-Schild mit Adresse wurde seitlich in den Rumpf geklebt.
- Noch etwas wurde vergessen, dass Anbringen der Blockstreifen auf der Unterseite von Fläche und Höhenruder. So hat man eine bessere Sichtbarkeit. Die Blockstreifen sind 50mm breites blaues Klebeband. Im Abstand von 100mm aufgetragen.
Der Erstflug wurde am 23.03.2019 bei schwachem bis Mittleren Wind gemacht, und war ein voller Erfolg.
Der Start unkritisch ohne Anlauf aus der Hand, und der Kranich zog souverän nach Oben.
Auf ca. 200m Höhe Motor aus und erstmal gleiten lassen.
Jeweils zwei Klicks auf Höhe und Quer, und er flog perfekt.
Der Abfangbogen war auch wie erwartet gut.
Die Störklappen verrichten sehr gut ihren Dienst und der Kranich kam sauber rein.
Bei einer Motorlaufzeit von 5Min. 30Sekunden, waren noch 30% im Akku, ebenfalls ein Top Wert.
Fazit nach zwei Flügen:
Der Kranich ist für mich ein Top Flieger mit für mich sehr guten Flugeigenschaften. Zum Glück habe ich zwei Erworben, um im Fall der Fälle Ersatz zu haben.
Der Kranich gehört zu den Fliegern, die niemals verkauft werden.
Bei den nächsten Flügen wird Rückenflug, Looping, Rollen und manch anderes noch getestet.
Mittlerweile wurden diverse Flugfiguren getestet und sie flog souverän wie mein "alter Flamingo".
Pro Akku sind Flugzeiten von 45Minuten ohne Termik, reines Absegeln, drin.
Einfach nur Klasse :-)
Hier mal ein Flugvideo von meinem Flamingo (meine Dash 8 und Parkzone Mustang flog ich dort auch):
Mittlerweile war ich nicht nur 2019, sondern auch 2020 öfters an der Teck.
Der MPX Kranich ist immer noch mein Lieblingsflieger was Segler bzw. Motorsegler angeht.
Neue Akkus:
Da sich die am 20.02.19 gekauften SLS-Akkus nach nur zwei Saisons sich aufgebläht haben, mussten neue Akkus her.
Die Wahl fiel auf Gens Ace Bashing 3s5000mAh 50C Akkus.
Am 01.11.21 wurden sie mit neuen Goldkontakten versehen, Verwogen und in den Kranich Eingebaut.
Die SLS-Akkus wogen Jeweils 352g, die Gens Ace 325g.
Also musste der Kranich noch auf die Schwerpunktwaage.
Jetzt hat er ein Abfluggewicht von 2940g.